Harmonielehre
Glossar der gängigsten Fach-Begriffe aus der Harmonielehre:
- Akkord: auch Harmonie, der Zusammenklang mehrerer Töne. Basis ist der sog. Dreiklang mit Grundton, Terz und Quinte. Im Jazz und Blues werden Akkorde gerne um ihre siebte Stufe erweitert, aus C (C-E-G) wird dann Cj7 (C-E-G-B) oder als Dominante C7 (C-E-G-Bb), ein sog. Vierklang.
- Alteration: Veränderung von Tönen oder Akkorden durch Vorzeichen (z.B. Erhöhung oder Erniedrigung eines Tons um einen Halbton).
- Arpeggio: Die Töne eines Akkordes werden nacheinander gespielt, so wird aus einem „Tonblock“ eine Tonreihe, quasi eine Melodie oder in der stetigen Wiederholung ein sequenzartiges Begleitmuster.
- Diatonik:
- Dissonanz: Spannungsreiche, instabile Intervalle oder Akkorde, die zur Auflösung tendieren (z.B. Tritonus).
- Dominante (D): Fünfte Stufe einer Tonart, oft führt sie zur Tonika (z.B. G-Dur in C-Dur).
- Dominant-Septakkord: Ein Dur-Akkord (Vierklang) desen Erweiterung eine kleine Septime über dem Grundton liegt, in der Funktion als Rückführung zur Tonika (z.B. G7 in C-Dur).
- Dur-Tonleiter: Skala mit einer charakteristischen großen Terz, z.B. C-Dur (C, D, E, F, G, A, H).
- Enharmonik: Zwei verschiedene Notenschreibweisen für denselben Ton (z.B. F# und Gb).
- Hauptstufen: Tonika, Subdominante und Dominante (I, IV, V) in einer Tonart, die das harmonische Gerüst bilden, auch als einfache Akkord-Formel vieler Musikstücke, besonder in Volks-/Kinderliedern.
- Interval: Abstand zwischen zwei Tönen. Halbton (HT) und Ganzton (GT) im Wechsel bilden Tonleitern, ihre Kombinationen (HT+GT=Moll-Terz und GT+GT=Dur-Terz) bilden dann die jeweiligen Akkordstrukturen.
- Kadenz: Harmoniefolge, oft basierend auf häufig verwendeten musikalischen Klischeés, wie eine Art Formel, die eine musikalische Phrase wiederholt oder abschließt. Wichtigste Typen sind authentische (V-I), plagale (IV-I) und Halbkadenzen (endend auf V).
- Konsonanz: Harmonisch wohlklingende Intervalle, auch Primärintervalle genannt (z.B. Tonika, Quinte, Oktave). Obwohl die Terz (zur Dur/Moll-Einordnung) zu einem Dreiklang harmonisch unbedingt dazugehört, wohnt ihrem starken melodischen Charakter auch schon ein gewisses „Spannungsmoment“ inne.
- Leitton: Der siebte Ton einer Dur- oder Moll-Tonleiter, der stark zur Tonika hinzieht, ist gleich die Terz der Dominante (z.B. B in C-Dur).
- Modulation: Innerhalb einer Tonart als kurzfristige Erweiterung der Akkordfolge oder als kompletten Tonart-Wechsel von einer Tonart in eine andere innerhalb eines Stücks.
- Moll-Tonleiter: Skala mit einer charakteristischen kleinen Terz, z.B. A-Moll (A, B, C, D, E, F, G). Dieses Beispiel wäre dann das sog. Natur-Moll, das als Mollparallele von C aber keine eigene Tonart bildet, da Töne und Akkorde unverändert bleiben. Weitere Molltonleitern bilden das Harmonisch-Moll oder Melodisch-Moll.
- Neapolitanischer Sextakkord: Ein Neapolitanischer Sextakkord ist ein spezieller Akkord, der häufig in der Moll-Tonart verwendet wird und auf der tiefalterierten zweiten Stufe (bII) basiert. Er wird meistens in der ersten Umkehrung verwendet, daher der Name Sextakkord. Beispiel in C-Moll mit Tonleiter C, D, Eb, F, G, Ab, B. Die Neapolitanische Stufe in C-Moll wäre also ein Db-Dur Akkord (Db, F, Ab). In der ersten Umkehrung liegt der der Ton F im Bass. Der Neapolitanische Sextakkord in C-Moll lautet somit: F-Db-Ab. Dieser Akkord wird häufig als Vorbereitung für die Dominante (G7) verwendet, wodurch eine starke Spannung entsteht, die dann zur Tonika (Cm) aufgelöst wird.
- Parallelklang: Die Dur/Mollparallele derselben Tonart, (z.B. Am und C).
- Pentatonik: Tonleiter mit nur 5 Tönen, ohne Halbtonschritte.
- Plagale Kadenz: IV-I Kadenz, auch „Amen-Kadenz“ genannt, aufgrund ihrer Verwendung am Ende von liturgischen Gesängen.
- Quintenzirkel: Diagramm, das die Beziehung zwischen den 12 Dur- und Molltonarten zeigt, angeordnet in Quintabständen.
- Septakkord: Ein Akkord (Vierklang) desen Erweiterung eine kleine oder große Septime über dem Grundton liegt (z.B. G7/Cj7).
- Subdominante (S): Vierte Stufe einer Tonart in der Struktur I-IV-V (C-F-G in C-Dur).
- Tonika (T): Grundton einer Skala oder Hauptakkord einer Tonart (z.B. C in C-Dur).
- Tritonus: Intervall von drei Ganztonschritten (z.B. F-B), oft dissonant und spannungsgeladen empfunden. Ist gleichzeitig die „physische“ Mitte einer Tonart und bietet in vielen Arrangements die Möglichkeit des „Austausches“ (Reharmonisierung) von Dominantsept-Akkorden. Die sog. „Jazz-Standards“, Stichwort „RealBook„, nutzen diese Möglichkeit oft sehr ausgiebig.